Technische Geräte, die drahtlos Daten empfangen, senden und miteinander austauschen, sind heute fast in jedem Haushalt zu finden.
Nachdem jahrzehntelang Rundfunk- und Fernsehprogramme analog in Frequenzbereichen zwischen Langwelle und Ultrakurzwelle gesendet und empfangen wurden, haben in den zurückliegenden 20–30 Jahren Techniken auf der Grundlage hochfrequenter Wellen einen wahren Siegeszug angetreten und viele Anwendungsbereiche auch im häuslichen Bereich erobert.
Mobilfunk, schnurlose DECT-Telefone, WLAN, Bluetooth, Babyfone, digitaler Rundfunk und digitales Fernsehen, Alarmanlagen und Mikrowellenherde seien dafür nur beispielhaft genannt. Neue Anwendungsgebiete und damit Geräte kommen ständig hinzu. Und es ist nahezu unmöglich, sich der von diesen Geräten und externen Quellen wie Mobilfunksendern ausgehenden hochfrequenten Strahlung zu entziehen. Unsere Sinnesorgane können diesen Frequenzbereich nicht direkt wahrnehmen, erst spezielle Messgeräte zeigen an, wie hoch die Strahlungsintensität an einem Ort ist.
Wenn immer mehr Menschen über Befindlichkeitsstörungen wie Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Blutdruckstörungen, Hyperaktivität oder Konzentrationsmangel klagen, wird jedoch bisher nur selten ein Zusammenhang von diesen gesundheitlichen Problemen mit der sich im häuslichen Umfeld befindlichen elektromagnetischen Strahlung gesehen. Es gibt jedoch eine große Anzahl wissenschaftlicher Untersuchungen, die genau diesen Zusammenhang nahelegen.
Der Baubiologe Siegfried Münstermann aus Bramsche weiß aus eigener Erfahrung und der vieler seiner Kollegen, dass bei betroffenen Personen eine Reduzierung der elektromagnetischen Strahlung im häuslichen Umfeld oder auch am Arbeitsplatz häufig ein Abklingen oder sogar Verschwinden oben genannter gesundheitlicher Beschwerden zur Folge hat. »Beim Kauf sollte man sich genau über die Strahlungsintensität der Geräte informieren, im Zweifelsfall auf Geräte ohne genaue Kennzeichnung verzichten. Nach Möglichkeit sollten Geräte ohne Strahlung, also mit Kabelverbindung verwendet werden«, empfiehlt Münstermann.
Moderne DECT-Telefone schalten im Ruhezustand ab. Es sollte aber beim Kauf auf »abschaltbar« und nicht nur »strahlungsarm« geachtet werden. Der Hinweis strahlungsarm sagt nichts über die noch verbleibende Reststrahlung aus. Viele sich im häuslichen Bereich befindliche WLAN-Router können auch in der Strahlungsstärke reduziert werden, ohne dass die Verbindung gestört wird. Nach Möglichkeit sollte aber auch hier der LAN-Verbindung (schnurgebunden) Vorzug gegeben werden.
Münstermann sagt weiter: »Mobilfunkgeräte, also Handys, Smartphones und viele Tablets, suchen kontinuierlich nach einem Sender, um sich in der Funkzelle anzumelden. Ist dies erfolgt, reduzieren sie die Sendeleistung so weit wie möglich ohne den Kontakt zu verlieren. Das bedeutet aber umgekehrt: Befinden Sie sich in einem funktechnisch schlecht versorgten Gebiet oder Funkloch, versucht Ihr Handy immer wieder durch Erhöhung der eigenen Sendeleistung sich bei einer Station anzumelden. Generell gilt aber: Je mehr Distanz zu den Strahlungsquellen, desto besser. Die meisten elektromagnetischen Felder nehmen mit der Entfernung ab, einige Meter Abstand können da schon eine Wirkung zeigen.«
Siegfried Münstermann empfiehlt, um gesundheitliche Beschwerden zu vermeiden, eine Untersuchung im häuslichen Bereich nach Störquellen. Der Fachmann kann danach Empfehlungen zu deren Beseitigung geben. Eine gute Adresse für kostenlosen telefonischen Rat und bei Bedarf Begutachtungen durch fachkundige unabhängige Sachverständige sind die Beratungsstellen von BIOLYSA e. V. Deren Baubiologen sind bundesweit tätig.