Ein Ärgernis für alle Sinne und im schlimmsten Fall ein Angriff sowohl auf die Bausubstanz als auch auf die Gesundheit der Bewohner: Schimmel! Baubiologe Holtrup ist Sachverständiger für Schimmelpilze in Innenräumen und gibt als Vorstandsmitglied des Vereins der Baubiologen BIOLYSA e. V. Tipps zur Vorbeugung aus seinem Erfahrungsschatz.
Vorsorge ist besser als teure Schimmelsanierung
»Nicht nur im Altbau, gerade auch in gedämmten, superdichten Gebäuden ist die Schimmelbildung meist vorprogrammiert«, so der Schimmelexperte Holtrup. »In diesen besonders luftdichten und sanierten Gebäuden kommt es immer häufiger zur Bildung von Schimmelpilzen an Wänden«.
»Zu viel Feuchtigkeit in der Wohnung ist das Grundübel«, erklärt er. »Es gibt Fälle, in denen konkrete bauliche Mängel Feuchtigkeit von außen in die Wohnung lassen. In der Regel aber ist das Problem hausgemacht: Jede Familie produziert am Tag circa 10 Liter Wasser; diese Feuchtigkeit halten wir im Haus, indem wir mit oft falschen Dämm- und Dichtmethoden auf Teufel komm raus Heizkosten sparen wollen.«
Hier einige Tipps zur Vorsorge:
- Verringern Sie das Nahrungsangebot für den Schimmel: Dazu gehören Tapeten, Tapetenkleister, Textilien und Holz – aber auch Hausstaub. Kommt Feuchte durch Kondensation (Tauwasserbildung) an Wänden hinzu, ist das Schimmelpilzwachstum vorprogrammiert. Durch die Verwendung von natürlichem Kalkputz als Wandoberfläche haben Schimmelsporen keine Nahrung mehr. Zudem wirkt der hohe pH-Wert des Kalks schimmelwidrig und ist feuchteausgleichend.
- Feuchte Luft nicht im ganzen Haus verteilen: Feuchte Räume wie Badezimmer gut belüften und Zimmertür geschlossen halten. Ebenfalls Türen zu kühlen Räumen geschlossen halten.
- Kontrolle ist besser: Überwachen Sie die Raumluftfeuchte mit einem Hygrometer. Optimal und wohl fühlt sich der Mensch im Bereich zwischen 40–55 % relativer Luftfeuchte.
- Richtiges Lüften spart Energie: Der Austausch von warmer feuchter Luft gegen kalte trockene Luft senkt die relative Luftfeuchte im Raum. Unterlassen Sie das falsche Kipplüften. Wenn möglich, lüften Sie quer, ansonsten ist mindestens 3 × Stoßlüften von maximal 10 Minuten angesagt. Ebenfalls ist gleichmäßiges Heizen besonders wichtig.
- Auf den Standpunkt kommt es an: Vermeiden Sie es, Möbel ganz nah an Außenwände zu stellen.
Ist es erst einmal zu Schimmelpilzbefall gekommen, ist eine fachgerechte Sanierung und Ursachenbeseitigung wichtig. Also mögliche Baumängel und -feuchte analysieren und sanieren, beziehungsweise Lüftungsverhalten der Bewohner ändern und Räume ausreichend heizen. Hier setzt Holtrup als TÜV-zertifizierter Sachverständiger für Schimmelpilze wie seine Kollegen vom Verein Biolysa modernste Feuchtemessgeräte sowie bei Bedarf auch eine Wärmebildkamera ein und bietet qualifizierte Beratung und auf Wunsch auch Raumluftmessungen sowie Gutachten an.
Weitere Infos und auch Hilfe von Sachverständigen geben die Beratungsstellen von Biolysa e. V. unter www.biolysa.de